Urlaub USA 2005

23.04. – 14.05.2005

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Ein kleiner Service für alle, die selbst eine USA-Reise planen: Eine Liste unserer beliebtesten Restaurants im Südwesten der USA!

Reisetagebuch

Das Reisetagebuch vom USA-Urlaub ist noch unvollständig (die Texte und Bilder sind fertig, die Videos fehlen noch) - bitte etwas Geduld!
Bis dahin bei Interesse bitte Info an mich per E-Mail!

Die Route: Los Angeles, CA - Las Vegas, NV - St. George, UT (Zion Nationalpark) - Bryce Canyon, UT - Moab, UT (Arches Nationalpark, Canyonlands Needles und Islands in the Sky) - Kayenta, AZ (Monument Valley) - Page, AZ (Glen Canyon / Lake Powell) - Tusayan, AZ (Grand Canyon South Rim) - Laughlin, NV (Mini-Las Vegas) - Palm Springs, CA (Joshua Tree Nationalpark) - Los Angeles, CA

Alle Sehenswürdigkeiten in Google Maps!



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Wir haben sehr viele Photos gemacht. Die aus unserer Sicht schönsten Photos habe ich im "Tagebuch" verlinkt (natürlich in sehr eingeschränkter Qualität). Wenn man auf eines der Bilder klickt, wird es in verbesserter Auflösung angezeigt (in einem neuen Fenster).

Tagebuch

Sa, 23.04.2005
Flug nach Los Angeles
Wir sind gesund und (halbwegs) munter in den USA angekommen! Gestern sind wir um ca. 13 Uhr Ortszeit nach "nur" gut 11 Stunden Flug gelandet. Die Einreiseformalitäten waren ganz unterhaltsam, hat sich doch z.B. ein Beagle der US-Einwanderungsbehörden in Silke oder zumindest ihren Rucksack "verliebt". Man kann auch zu gesund leben: Einer der Äpfel, die auf dem Flug für Abwechslung sorgten, war etwas matschig und hinterließ deutliche Geruchsspuren. Da es strengstens verboten ist, offene Lebensmittel in die USA einzuführen, war uns eine gewisse Aufmerksamkeit garantiert...
Um 15 Uhr waren wir dann beim Autovermieter. Da wurde es etwas kompliziert, denn die hatten keine Reservierung für uns. Na ja, ein Auto haben wir trotzdem bekommen (sogar ein Upgrade auf ein Auto der "Luxus-Klasse", ein richtig dekadenter Ami-Schlitten mit u.a. Lederausstattung: Buick Park Avenue). Ich muss nur im Nachgang sehen, dass ich das Auto nicht doppelt zahle...

Wir sind dann gleich noch ein bisschen durch LAs Slums gefahren, um die Bewohner etwas neidisch zu machen - wider Erwarten haben wir dann sogar einige Stopps für die Orientierung schadlos überstanden!?! Wir haben aber auch einige richtig gute Gegenden und die Berge gesehen (das Auto darf schon hier zeigen, dass es auch auf nicht asphaltierten Straßen fährt), die Rückfahrt ins Hotel gestaltete sich dann doch noch komplizierter als gedacht - obwohl ich schon zweimal hier war, hatte ich z.B. die Anzahl der Freeways und die Kompliziertheit der Beschilderung etwas unterschätzt...
Na ja, gegen 22 Uhr Ortszeit waren wir dann in einem Imbiss hier in der Nähe - und total platt. Kein Wunder, denn nach Deutscher Zeit ist das ja auch 7 Uhr Morgens!

So, 24.04.2005
Los Angeles, Hollywood - Mulholland Drive usw. (Begegnung mit einer Klapperschlange)
Obwohl heute ein eher "langweiliges" Programm geplant war (d.h.: keine ausgefallenen Wanderungen oder andere Dinge, bei denen etwas spannendes passieren kann), haben wir etwas erlebt.
Zuerst ging es ganz harmlos zu den "üblichen Verdächtigen" in L.A. wie das Chinese Theatre und den Walk of Fame.

Danach fuhren wir in die angrenzenden Berge. Dort ist insbesondere der Mulholland Drive immer wieder schön. Die kleine Straße windet sich von Hollywood die Berge hoch, wo die ganzen aus den einschlägigen Filmen bekannten Luxusvillen stehen. Danach geht es schön kurvig durch die Berge, genau wie ich das mag. Auch andere finden: It's cool, man... ;-)

In den Bergen gibt es auch jede Menge von Außenstudios, beispielsweise eine Film-Westernstadt. Die kann man preisgünstig besuchen (kein Eintritt). Neben den Filmkulissen (hier wurde u.a. High Noon gedreht) gibt es auch noch schöne Spazierwege durch die Küstengebirgs-Landschaft. Wir laufen - natürlich - den Weg, der die meiste "Wildnis" verspricht. Nichts extrem spektakuläres, aber einige schöne Details (z.B. die Spinnen, die trichterförmige Netze bauen und in Erdlöchern wohnen).

Beim letzten USA-Urlaub hatte ich immer wieder meine Mutter (die geradezu panische Angst vor Schlangen hat) erschreckt, indem ich z.B. mit einem Stock im Busch raschelte. Dazu noch einige Stories über Schlangen, und sie empfand auch die langweiligsten Wanderungen als richtig spannend.... ;-))
Dass das in der Realität nicht wirklich passieren wird, war mir immer klar - bis heute! Beim letzten Weg, der kaum begangen wird (wahrscheinlich, weil er zweimal durch einen richtigen Bach führt) war der Weg fast komplett zugewachsen. Als ich den "Weg" betrat (wozu ich von einem bald 1m hohen Stein springen musste), wunderte ich mich, warum sich der Weg plötzlich bewegt. Ich war einer relativ großen Schlange (Durchmesser mehr als 5cm, Länge also wohl deutlich über 1m) ziemlich nah gekommen. Ich bin sofort zurück gegangen, so dass das Vieh mich nicht mehr erreichen konnte (es wollte mich tatsächlich angreifen - kein Wunder, wahrscheinlich bin ich auf die Schlange getreten). Als ich den gestreiften Schwanz sah, nahm ich die Sache plötzlich doch etwas ernster. Und als das Vieh heftig zu klappern anfing, habe ich mich sogar richtig erschreckt! Um ein Haar hätte mich diese blöde Klapperschlange gebissen...
Da ich nur einen Sicherheitsabstand von vielleicht 3m einhielt, hörte das Klappern lange Zeit nicht auf. Ich wollte dann später noch einmal auf den Weg, um das Vieh zu filmen. Aber immer wenn ich mich dem Busch, in den sie sich zurückgezogen hat, auf weniger als ca. 3m näherte, ging das Klappern wieder los - jedes Mal ein bisschen aufgeregter als zuvor. So habe ich leider nur die echt netten Geräusche aufnehmen können...
Später haben wir dann einen Einheimischen getroffen, der uns erzählte, dass "Western Diamound Back Rattlesnakes" im Gegensatz zu vielen anderen Schlangen in der Regel nicht abhauen, wenn sich ein Mensch nähert...
Er erzählte uns auch, dass jetzt gerade absolute Hochsaison für Schlangen ist und wir auf Wanderungen auf jeden Fall immer kniehohe Schuhe (Cowboystiefel) tragen sollten. Das geht natürlich nicht - da müssen wir halt einen Stock benutzen, um zu durchquerende Büsche "abzuklopfen"! Immerhin hatte er auch etwas Beruhigendes für uns: Klapperschlangen sind gar nicht so schlimm... zumindest relativ! Denn sie lässt einem immerhin ca. eine Stunde bis zum Exodus, oftmals genug Zeit für den Weg in ein Krankenhaus! http://www.desertusa.com/mag01/jan/papr/rsnake.html (dumm nur, dass wir an der Stelle in einer Stunde nie und nimmer ein Krankenhaus erreicht hätten!)
Na ja, die nächsten beiden Tage besteht da erst mal keine Gefahr mehr: In Las Vegas dürften Schlangen unser geringstes Problem sein!

Mo, 25.04.2005
Fahrt nach Las Vegas
Wenn man erst mal den Moloch L.A. verlassen hat und nicht auf den ganz großen Straßen fährt, kommt endlich das richtige "Amerika-Feeling" auf. Das schier endlose Straßenband durch die Prärie (oft ohne jede Kurve) und dahinter die majestätischen Berge, das hat schon was!

Unterwegs kommen wir an einer gerade im Bau befindlichen Siedlung vorbei. Die Häuser wurden alle in echter Leichtbauweise erbaut, wie man das aus den einschlägigen Western kennt: Dünne Holzbalken bilden das Gerüst, dann noch die dünnen Wände - fertig!
Wir fahren den Umweg über den Hoover Staudamm, der Las Vegas erst möglich gemacht hat. Die technischen Daten sind wirklich beeindruckend, das Kraftwerk bringt mehr als ein großes Kernkraftwerk.

In Las Vegas gehen wir zuerst einmal zum wohl besten Buffet der Stadt, das man im Aladdin findet. Schön ist dort auch das künstliche Gewitter, das man schon mal gesehen haben sollte! Danach laufen wir über den Strip. Diverse der Shows sind bei Nacht viel beeindruckender als am Tag, z.B. die Piratenüberfälle am Treasure Island oder der Vulkanausbruch am Mirage (siehe auch den Film: 1 Minute, 16 MByte).


Di, 26.04.2005
Las Vegas
Wir wohnen im Stratosphere ganz am Ende des Strips. Heute fahren wir auf den Turm, der hoch über die Stadt führt (über 300 Meter). Eine beeindruckende Aussicht über den gesamten Strip! Spannend finde ich die Attraktionen hier oben: Ein "Karussell" außen am Turm oder ein "Freefall Tower" sind schon richtig cool. Der Knaller ist aber das Katapult. Leider sind die Schlangen sehr lang und der Preis sehr hoch...

Später geht es noch in eine riesige Supermall am Ende des Strips, in der Nähe des Flughafens. Die besuchen wir immer, wenn wir hier sind - gerade Hosen, T-Shirts und Koffer kann man hier zu sehr günstigen Preise kaufen - natürlich alles Markenware (Levi's, Samsonite & Co.).
Beim Essen haben wir heute etwas experimentiert. Zuerst ein Brunch (natürlich ebenfalls in Buffetform) im Stratosphere, am Abend dann das Buffet im MGM. Das ist ebenfalls empfehlenswert und bietet hohe Qualität (kostet auch ein paar Dollar mehr), kann aber mit dem Buffet im Aladdin nicht ganz mithalten!

Mi, 27.04.2005
Fahrt nach St. George, Zion Nationalpark
Heute sind wir aus Las Vegas abgereist. Begonnen haben wir den Tag mit einem Brunch im Circus Circus. Das Buffet hier ist sehr günstig und ebenfalls sehr gut. Aber auch hier kommt man lange nicht ans Aladdin heran!
Ab sofort ist es vorbei mit Städten und Menschen - die nächsten zwei Wochen gibt es Nationalparks satt...
A propos "satt": Heute haben wir es endlich geschafft, in einen "Red Lobster" zu gehen! Ein fetter Hummerschwanz plus diverse Krabbenbeine für mich, diverse kleinere Hummerschwänze und Muscheln für Silke - obwohl sie zuerst skeptisch war, ist sie nun einverstanden, das wir morgen schon wieder etwas für meine Cholesterinwerte machen! (Morgen werde ich zum "Tierquäler", lasse mir meinen eigenen Hummer zubereiten: Die werden lebend in kochendes Wasser geschmissen)

Vor dem Essen haben wir kurz in den Zion N.P. (Nationalpark) "reingeschnuppert". Der Canyon Overlook ist dafür ideal geeignet.


Do, 28.04.2005
Zion Nationalpark
Heute war eine geniale Wanderung geplant: Angel's Landing! Leider ist das Wetter überraschend schlecht. Beim Aufstieg können wir die Regenfolien, die wir letztes Jahr in London kauften, sehr gut gebrauchen. Als wir am Grat ankommen, der einen guten Kilometer in einigen hundert Metern Höhe zum Zielpunkt führt, kommt zum Regen (der immerhin etwas nachgelassen hat) noch relativ starker Wind. Da der Grat teilweise nur einen Meter breit ist und das Gestein bei Nässe relativ schlüpfrig ist, lassen wir das dann doch lieber sein. Bei nächster Gelegenheit wird das aber nachgeholt!

Wir laufen stattdessen noch zu den Emerald Pools, die auch immer sehr schön sind - da läuft man oben auf dem Fels über einen Wasserfall!
Einen Vorteil hat das schlechte Wetter: Der Regen hat in kürzester Zeit zig Wasserfälle erzeugt, die teilweise einige hundert Meter herunterrauschen. Zudem ist es im Park richtig leer, so dass man mehr Getier als sonst sieht.


Fr, 29.04.2005
Fahrt zum Bryce Canyon
Wir durchqueren den Zion N.P. und machen noch eine kleine Wanderung - das Wetter hat sich gerade deutlich gebessert, kurzzeitig haben wir blauen Himmel. Wir laufen den Weg zu den Emerald's Pools, einer der Klassiker hier im Park. Der Wanderweg führt zu zwei Wasserfällen, führt u.a. direkt oberhalb des unteren Wasserfalls durch den Bach. Früher war das extrem spannend (mit den Eltern überquerten wir den damals zugefrorenen Bach bei starkem Nebel - da habe ich meine Eltern dann sprichwörtlich auf's Glatteis geführt... ;-) ), heute ist der Wasserfall durch eine Kette gesichert.

Danach geht es weiter durch die wunderschöne Berglandschaft in Richtung Bryce Canyon. Das Wetter wird eher schlechter - je höher wir kommen, je mehr wird der Regen zu Schnee. Trotzdem: Bisher hatten wir noch ziemliches Glück: Hier in Utah gibt es aufgrund des starken Niederschlags (im Zion NP war es z.B. bereits jetzt das Jahr mit den in der Summe meisten Niederschlägen, und das im April!) diverse Überschwemmungen, Erdrutsche usw. - davon blieben wir aber verschont. Allerdings sind einige geplante Wanderungen nicht oder nur in abgewandelter Form möglich, weil z.B. die Wege während des Winters weggeschwemmt wurden.

Im Bryce Canyon (2400 - 3000 Meter Höhe) sind schon am Abend um 21 Uhr alle Autos zugefroren. Am Tag sind die Temperaturen aber noch ganz angenehm (zudem hat Silke Handschuhe und lange Unterhosen dabei), und der Spa (Whirlpool) hat über 38°C.
Am Abend erfahren wir in den Nachrichten, dass wir ein weiteres Mal Glück hatten: Seit Tagen wird in den Nachrichten von "Autobahn-Killern" berichtet, die hier an der I15 ihr Unwesen treiben (allein gestern wurden bei Las Vegas und Salt Lake City zwei Personen erschossen). Die haben wir "leider" knapp verpasst - wir sind einen Tag zu früh da rum gefahren! Na ja - organisierte Killer sind das ja nicht wirklich: Man darf halt den Leuten nicht den Parkplatz klauen oder sie durch Dinge wie mehrfaches Überholen reizen. Aber solche Dinge mache ich ja eh nicht (immer) ;-))

Sa, 30.04.2005
Bryce Canyon
Nachdem ich mir auf dem Flug eine fiese Erkältung eingefangen habe (die bis heute nicht weg ist), hat es jetzt auch Silke erwischt. Wir husten und schnäuzen um die Wette - aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen!
Immerhin hat sich das Wetter heute etwas gebessert. So können wir etwas im Bryce Canyon herumwandern. Die bizarren Nadeln von unten und ganz nah, das hat schon was. Der Schnee erhöht noch die Farbkontraste. Den hinteren Teil des Parks, der auf mehr als 3.000 Meter ansteigt, haben wir praktisch für uns alleine. So bekommen wir mehr mit von der Tierwelt. Zwei wunderschöne Raben sind total heiß auf unsere Cookies wie sonst nur die Squirrels! Allgemein haben wir in den letzten Tagen schon diverses für uns ungewöhnliches Getier gesehen, z.B. Präriehunde, einen Biber, einen Berglurch und Golden Eagles (das Amerikanische Wappentier)! Im Gegensatz zur Klapperschlange waren die aber alle friedlich.


So, 01.05.2005
Fahrt nach Moab (Arches, Canyonlands)
Über Escalante (geniale Straße!) und den Capitol Reef N.P. geht es zum östlichsten Punkt unserer Reise, Moab. Das Wetter stabilisiert sich so langsam.
Es wird ein extrem langer Fahrtag. Zu Beginn ist das kein Problem, da man eine atemberaubende Landschaft durchquert. Später haben wir Pech, als das von uns für ein Mittagessen anvisierte Restaurant geschlossen hat - trotz weithin sichtbarem Schild: "Now open!". Das Luna Mesa hatten wir mit meinen Eltern besucht und waren ziemlich begeistert. Authentischer geht es wohl nicht und die Preise sind auch extrem günstig!

Da wir nur noch alle paar Stunden auf Ansiedlungen stoßen (das Wayne County hat nur gut 2000 Einwohner und ist damit das dünstbesiedelte Gebiet in den USA), sind Essen und Tanken generalstabsmäßig zu planen. Tanken will ich beim verlassen der I15 in Richtung Moab, dahin reicht das Benzin gerade noch. Dumm nur, dass die Tankstelle inzwischen geschlossen hat! So habe ich abenteuerliche gut 50km vor mir. Zum Glück geht es teilweise bergab, so dass ich oft im Leerlauf fahren kann (die befürchtete Wanderung entfällt). Eine interessante Erfahrung, wenn die Lastwagen mal den Spieß umdrehen und einem im Nacken sitzen...

Mo, 02.05.2005
Canyonlands - Needles
Die Canyonlands bestehen aus drei Teilen - die Needles (links vom Colorado), die Islands in the Sky (zwischen Colorado und Green River) sowie The Maze (rechts vom Colorado, unterhalb des Green River). Alle drei Teile sind sehr abgelegen, es gibt keine Verbindung untereinander. Der am leichtesten zu erreichende Teil sind noch die Needles, die auch nicht ganz so spektakulär sind wie die anderen Teile. Relativ tief gelegen, findet man eine felsige Wüstenlandschaft mit wenig Grün vor. Mit dem Auto kann man nirgendwo direkt an die Kante fahren. Wer den Colorado richtig sehen will, muss schon etwas laufen!

Wir machen einen laut Karte sehr kleinen Spaziergang, den Slickrock Footpath. 4 Kilometer plus kleiner "Ausflug" an die Kante, das ist doch gar nichts. Oder? Achtung: Man sollte eine Wanderung in der Wüste nicht unterschätzen! Sobald die Sonne herauskommt, wird es richtig warm. Der Pfad führt über mehr Stein als Stock, oft muss man den Weg suchen (Steinmännchen). Interessant ist, wie in dieser Felsenlandschaft Pflanzen Fuß fassen. In kleinen Pfützen fängt es an, nach und nach entsteht durch Algen u.ä. eine ganz dünne Schicht mit so etwas wie Erde. Es folgen Kakteen, Büsche, Blumen und sogar Bäume.
Wir machen noch einen kleinen Abstecher zu den "Mushrooms" - der Name (Pilze) sagt alles.

Am Abend geht es wie gestern in ein Restaurant, das zu unseren absoluten Highlights in den USA zählt. Miguel's Baja Grill ist sehr authentisch und die Margheritas sind einfach unglaublich gut! Ich bereue, dass wir die gut 2km vom Hotel mit dem Auto gefahren sind (so kann ich nicht mehr als einen davon genießen).


Di, 03.05.2005
Arches und Canyonlands - Islands in the Sky
Heute geht es in den Arches N.P., der spektakuläre Steinbögen in Hülle und Fülle bietet. Viele davon sind zum Glück nur zu Fuß erreichbar. Wir machen eine Wanderung, die vor 8 Jahren - damals mit meinen Eltern - sehr abenteuerlich war. Zuerst kommt man an den schönsten Arches vorbei, wobei man eine bizarre Felslandschaft durchquert. Danach geht es auf einem kaum begangenen Pfad ein Tal hinab, wobei man immer wieder mal klettern muss. Damals war das richtig spannend, weil der Weg immer im trockenen Bachlauf verlief und die Stromschnellen (ca. 1-5 Meter hoch, teilweise eher Wasserfälle) oft noch Wasser enthielten. Nun ist das alles etwas entschärft, die "schlimmsten" (für mich schönsten) Stellen werden nun umgangen. Trotzdem bleibt es abenteuerlich, weil die Beschilderung teilweise schlecht ist und man immer wieder mal versucht ist, einem der Trampelpfade in ein Seitental zu folgen. Da kommt man schon irgendwie voran, bis es zehn oder mehr Meter bergab geht (auf den eigentlichen Pfad)...

Ist man erst mal unten, findet man eine echte Wüste vor. Durch die geht es noch wenige Kilometer zurück zum Parkplatz. Wenn man den Weg noch nicht kennt, ist das ziemlich spannend (heiß, sandig und kein Ende in Sicht).

Später fahren wir noch in den anderen Teil der Canyonlands, die Islands in the Sky (Inseln im Himmel). Der Name ist sehr treffend!
Wir erleben ein ziemlich heftiges Gewitter. Die Blitze, die rings um uns einschlagen, sind schon extrem beeindruckend. Später gibt es noch einen schönen Regenbogen.

Das wechselhafte Wetter war perfekt für einen Erstbesuch zum reinschnuppern (besonders die Blitze wird man so nur selten erleben). Weitere Aktionen oder gar Wanderungen hat es aber verhindert. Trotzdem hat uns diese Gegend richtig beeindruckt. Man steht auf einem Plateau in knapp 2.000 Meter Höhe und sieht auf ein zweites Plateau hinunter, das 300-400 Meter unter einem liegt (White Rim). Von dort geht es wiederum hinunter zum Colorado River, der noch einmal 300 Höhenmeter tiefer liegt. Rechts fließt der Green River in den Colorado, der größte Nebenfluss. Beide Flüsse haben ihr Flussbett in extremen Schleifen gegraben, so dass eine stark an Fraktale erinnernde Landschaft entstand. Auf dem unteren Plateau führt eine Piste durch dieses gigantische Gebiet. Diese zu befahren, das wäre doch was! Allerdings ist diese Piste über 100km lang und führt teilweise durch schweres Gelände. Ohne Geländewagen geht nichts, und an einem Tag ist das wohl auch nicht machbar! Oder vielleicht doch?
Am Abend wollen wir nicht schon wieder in unser Stammlokal hier, man merkt aber, dass hier noch Nebensaison ist. Viele Geschäfte und Restaurants haben noch geschlossen. Wir landen letztlich in einer Burger-Kette - und lernen: In Moab werden wir uns in Zukunft rein mexikanisch ernähren!

Mi, 04.05.2005
Fahrt zum Monument Valley mit Abstecher zu den Natural Bridges
Inzwischen ist Halbzeit - noch 10 Tage bis zum Rückflug! Das mit den "ins Wasser gelaufenen" Wanderungen hat sich nun erübrigt. Zwar gibt es immer wieder mal ein Gewitter (echt Klasse, wenn um einen herum die Blitze in eine eh schon beeindruckende Landschaft einschlagen) und auch kräftigen Hagel, aber immer nur, wenn wir im Auto saßen. Die letzten Wanderungen waren alle trocken. Dafür haben wir beide jetzt einen dicken Sonnenbrand von der Höhensonne...
Heute hätten wir beinahe ein paar Mule Deer-Steaks produziert - die Viecher (so 'ne Art Hirsche) sind gerade auf Wanderung und rennen wie blind auf der Straße rum. Nett, wenn einem bei über 120km/h so ein Vieh vors Auto rennt... immerhin wissen wir jetzt, dass das Auto sehr gute Bremsen hat! Die Rinder, die hier öfter auf der Straße 'rumrennen, sind da deutlich weniger kritisch: Zwar haben die manchmal keine große Lust, die Straße freizumachen - aber immerhin rennen sie auch nicht unerwartet auf die Straße (sondern sind einfach schon da und damit sichtbar)!

Wir fahren zu den Natural Bridges, wo wir einen Spaziergang in Richtung einer der Bridges machen - dabei muss man u.a. Leitern hinuntersteigern. Bei der Bridge kann man auf einer Felsenplatte wunderbar picknicken.

Später fahren wir durch das Valley of the Gods in Richtung Mexican Hat. Die Abfahrt kennt man aus diversen Filmen: Die schmale Bergstraße mit diversen engen Serpentinen ist nicht asphaltiert, hier lässt Hollywood die Autos und Lastwagen fliegen (der Buick ist aber wider Erwarten ganz brav und akzeptiert auch diverse Überholmanöver, Drifts u.ä.)...
Das Valley of the Gods ist so eine Art "Monument Valley in klein", das man ohne Eintritt besuchen kann (die Straße direkt hindurch ist aber nicht asphaltiert). Das Monument Valley selbst, das man aus diversen Filmen und Werbungen kennt, ist vielleicht noch einmal etwas spektakulärer. Aber für einen saftigen Eintritt (die Jahreskarte gilt hier nicht) darf man nur entweder selbst die Rüttelpiste hindurch fahren oder sich - gegen eine weitere Bezahlung - im offenen Jeep hindurch fahren lassen. Ich teste weiterhin die Geländetauglichkeit des (recht langen und tiefgelegten) Coupes, das auch kleinere Aufsetzer und Sprünge gutmütig hinnimmt.

In Kayenta, einem kleinen Ort im Indianerreservat, darf man nicht viel erwarten (eigentlich so gut wie gar nichts) - essen sollte man auf dem Hotelzimmer oder bei einer der Burger-Ketten, die Supermärkte verkaufen in der Regel keinen Alkohol.

Do, 05.05.2005
Fahrt nach Page (Lake Powell), Antelope Canyon (Slot Canyon)
Die letzten Tage waren eigentlich relativ ereignislos - obwohl ich doch wirklich einiges versucht habe, das zu ändern. So auch heute: Am Lake Powell haben wir zuerst einen Slot Canyon besichtigt, in dem vor wenigen Jahren gut 10 Menschen ums Leben kamen. Ein "Slot Canyon" ist eine sehr enge Felsspalte, die vom Wasser geschaffen wurde - es gibt aber keinen dauerhaften Wasserlauf, nur bei Gewittern und so füllt sich der Canyon extrem schnell mit Wasser (das gemeine daran ist, dass das Gewitter auch 20km entfernt sein kann). Der von uns besuchte Canyon ist teilweise deutlich über 10 Meter tief, an vielen Stellen kommt man nur durch, wenn man den Bauch einzieht. Am Tag unseres Besuchs waren Gewitter angesagt, aber passiert ist trotzdem nichts. (Verrückt eigentlich, dass man bald 40 Dollar ausgibt, um sich in Lebensgefahr zu begeben... ;-)) )

Danach sind wir dann auf einer unbefestigten Straße tief in den Nationalpark hinein gefahren. Dabei muss u.a. man einen Bach durchfahren, zusätzlich jede Menge "Washes" - Stellen, an denen die Straße bei Regen total überflutet wird. Am Ende der Straße (eine Sackgasse, wir mussten also den gesamten Weg auch wieder zurück fahren) ging es dann ein enges Tal hinunter - ein etwas breiterer "Slot Canyon". Die "Straße" verlief meist im zu diesem Zeitpunkt trockenen Flussbett. Als sich dann zu diesem Zeitpunkt das lange erwartete Gewitter näherte, wurde Silke doch merklich unruhig. Da es in dem engen Tal keine Wendemöglichkeiten gab, durfte ich die gesamte Strecke auskosten. Dass ich mich richtig beeilte (meist über 40 Meilen schnell - auf einer Sandpiste), machte sie auch nicht unbedingt ruhiger - vor allem, als das Auto in den Kurven merklich anfing zu driften. Na ja, ich hatte zumindest meinen Spaß. Ich hoffe auch hier, dass die Filmaufnahmen etwas geworden sind...
Für alle, die jetzt denken, dass ich Silke zu hart 'rangenommen habe: Das alles war nur so was wie ein Ersatz für eine fest eingeplante Powerboot-Fahrt. Die Boote mit 135 PS (es gibt auch welche mit bald 300 PS) fahren an die 100km, das war Silke bei dem aufkommenden Sturm dann doch zu gefährlich (sie sagt: ungemütlich)... dann schon lieber eine gemütliche Autofahrt, da weiß sie, was sie hat (das ist sie ja inzwischen schon gewohnt)! ;-)

Fr, 06.05.2005
Lake Powell
Die eigentlich geplante Powerboat-Fahrt fiel aus, deshalb machen wir uns einen ganz gemütlichen Tag. Wir besichtigen das Kraftwerk und einige Aussichtspunkte, sonst gibt es nicht viel zu berichten. Am Abend erwischen wir den Sonnenuntergang zu einem optimalen Zeitpunkt - die Farbenspiele sind gigantisch (das sah wirklich so aus!).


Sa, 07.05.2005
Fahrt zum Grand Canyon
Heute fahren wir die kurze Strecke zum Grand Canyon, was uns viel Zeit lässt, all die Aussichtspunkte anzufahren. Der Wechsel von Sonne und Wolken ergibt schöne Farbspiele.

Wir laufen etwas am Rim entlang. Ansonsten sind wir damit beschäftigt, im Visitor Center die große Wanderung vorzubereiten. Später gehen wir in das IMAX-Kino und sehen uns den schönen Film über den Grand Canyon an.

So, 08.05.2005
Grand Canyon - harte Wanderung hinunter in die Wüste
Die Wanderung im Grand Canyon war schon etwas Besonderes: 1250 Höhenmeter Abstieg auf einem Grat (South Kabib Trail), nach einem kurzen Abstecher in Richtung Fluss gut 10km eben in der Wüste (Tonto Trail) und dann (nach längerer Pause am Indian Garden, um auf Schatten zu warten) gut 1100 Meter Aufstieg in einem Tal (Bright Angel Trail) - Gesamtstrecke über 25km. Beim Start der Wanderung (wir haben das Hotel kurz nach 7 Uhr verlassen) hatte es 28° Fahrenheit - weniger als -2°C. Unten im Canyon waren es dann dafür fast 30°C und von Schatten war weit und breit nichts zu sehen. Immerhin führt jetzt im Frühling ein Bach, den wir passieren, noch Wasser (welch wundervolle Kühlung für die Füße!) und die Pflanzen blühen zum Teil wunderschön.

Oben angekommen sind wir dann so gegen 19 Uhr, da waren wir eigentlich noch richtig munter; die Schmerzen kamen erst später, im Hotelzimmer. Man wird halt nicht jünger...
Das gilt übrigens auch für meine alten Bundeswehr-Stiefel, die nach 20 Jahren Dienstzeit diese Wanderung nicht überlebt haben: Die letzten 300 Höhenmeter musste ich irgendwie humpelnd bewältigen, denn die rechte Sohle hatte sich fast komplett gelöst. Interessant, wenn man immer wieder auf seinen eigenen Absatz tritt. Immerhin brauchte ich keinen Ranger-Einsatz und Krücken, wie andere Touristen an diesem Tag...

Mo, 09.05.2005
Fahrt nach Laughlin
Heute haben wir auch mal echtes Roulette gespielt (und natürlich verloren). Dazwischen einige echte Völlereien (u.a. mit Hummer und Krabbenbeinen satt - fast ein Kilo), so haben wir die im Grand Canyon geleerten Energiespeicher schnell wieder aufgeladen...
Zuvor fuhren wir auf der Route 66 und besuchten u.a. eine Geisterstadt (Chloride).

Di, 10.05.2005
Fahrt nach Palm Springs (Joshua Tree Nationalpark)
Heute gibt es einen relativ langen Fahrtag. So bald wie möglich verlassen wir die Autobahn und folgen der alten Route 66. Die ist hier nicht mehr so spektakulär wie an anderen Stellen, aber sehr authentisch. Die parallel verlaufende Eisenbahn, auf der ständig Güterzüge verkehren, passt da sehr gut dazu. An einem großen Salzsee, wo die Straße in Richtung Palm Springs abzweigt, gab es früher eine Tankstelle und eine sehr interessante Raststätte (die von viel Prominenz besucht wurde, man konnte immer jede Menge Widmungen lesen). Leider hat die inzwischen geschlossen und der Ort Amboy wird immer mehr zur Geisterstadt!
Im Joshua Tree Nationalpark machen wir zuerst eine kleine, aber abwechslungsreiche Wanderung: 49 Palms. Der Weg führt durch die Wüste zu einer kleinen Oase mit vielen Palmen. Hier lässt es sich wunderschön picknicken. Ich mache mich auf die Suche nach Getier (Klapperschlangen, Skorpione, Berglöwen usw.) - leider ohne Erfolg.


Mi, 11.05.2005
Joshua Tree Nationalpark
Wir haben beinahe die optimale Reisezeit erwischt - die Wüste blüht! Wir machen eine kleine Wanderung durch die felsige Wüste (auch hier derzeit ziemlich grün) zum Baker Dam, der sogar richtig Wasser enthält (ein sehr seltener Anblick). Da es heute windstill ist, gelingt Silke ein fast perfektes Bild (bei mir ist leider die Speicherkarte voll).

Später besuchen wir einige Aussichtspunkte und den Kaktusgarten. Leider ist hier die Zeit der Blüte schon fast vorbei.
Am Abend suchen wir im Internet nach einem guten Mexikanischen Restaurant. Wir landen einen Volltreffer - das El Mexicali II in Indio ist zwar nicht leicht zu finden, aber für uns hier in der Gegend ab sofort die erste Wahl!
Während der Suche nach dem Restaurant stoßen wir in Indio auf einen Mexikanischen Supermarkt. Der Unterschied zu anderen Supermärkten ist in der Obst- und Gemüseabteilung zu sehen. Die Auswahl an Gewürzen und (für uns) exotischen Waren ist gigantisch! Alleine für Peperonis, Chalapeños usw. gibt es einen Stand von ca. 5*5 Meter - unglaublich!

Do, 12.05.2005
Fahrt über San Diego nach Los Angeles
Heute ist der letzte Fahrtag. Da wir genug Zeit haben und L.A. inzwischen gut kennen, machen wir einen riesigen Umweg und fahren über San Diego. Unterwegs sehen wir, wie hier Kühe und Schweine gezüchtet werden. Es gibt große Offenställe, die Tiere haben viel Auslauf - so muss das sein.
In San Diego beeindruckt uns vor allem die Grenze zu Mexiko. Die Einwanderer-Problematik nimmt man wirklich ernst - die Grenzanlagen gehen weit über das hinaus, was man von Hochsicherheitstrakten der Gefängnisse kennt. Am ehesten kommt dem noch die Deutsch-Deutsche Grenze (Mauer) nahe!

Fr, 13.05.2005
Los Angeles, Universal Studios
Am letzten Tag unserer Reise besuchen wir wieder einmal die Universal Studios in Hollywood. Der Themenpark bietet diverse Fahrattraktionen, im Vordergrund stehen aber Shows rund um bekannte Filme (die hier gedreht wurden). So bietet Backdraft eine Pyro-Show und bei Back to the Future erlebt man im Simulator einen Höllenritt ähnlich wie in Teil 2 der Filmreihe. Auf jeden Fall sollte man die Rundfahrt machen, auf der man viele interessante Dinge erfährt. Auch die Showeinlagen sind nicht schlecht, z.B. der Einsturz eines U-Bahn Schachts mit Wassereinbruch, ein Erdbeben u.ä.. Einmal führt der Weg durch das Wasser, das sich wie bei Moses teilt.
Unter dem Strich ist dieser Park zwar ziemlich teuer, aber sehr empfehlenswert - wenn man Parks wie den Europa-Park in Rust mag.

Sa, 14.05.2005
Rückflug


Ein kleiner Service für alle, die selbst eine USA-Reise planen: Eine Liste unserer beliebtesten Restaurants im Südwesten der USA!

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