Urlaub USA 2013

06.04. – 27.04.2013

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Reisetagebuch - Teil 1 - Los Angeles bis Capitol Reef Nationalpark

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Los Angeles (B747-8) - Joshua Tree Nationalpark - Route 66, Kingman - Grand Canyon - Fahrt über Monument Valley und Valley of the Gods - Moab (Canyonlands, Arches Nationalpark) - Capitol Reef Nationalpark - Glen Canyon (Lake Powell) - Zion Nationalpark - Las Vegas - Death Valley - Bodie, Mono Lake - Napa Valley, Healdsburg - Pazifikküste, Route No. 1 - San Francisco - Rückflug (A380) - Zusammenfassung


Sa, 06.04.2013
Flug nach Los Angeles (in der neuen B747-8)
Schon der Beginn der Reise beschert ein kleines Highlight - ein Flug in der erst wenige Wochen alten Superlang-Version der B747!

Die Maschine ist ähnlich ausgestattet wie die A380, aber im Detail finden wir die A380 doch noch ein bisschen besser. Da ich für uns beide Notausgang-Sitze bekommen hatte, saßen wir recht komfortabel. Trotzdem war es halt ein recht langer Flug, fast 11 Stunden. Für etwas Abwechslung sorgten wirklich starke Turbulenzen über Grönland. Auch die Crew musste sich hinsetzen, dann wurde die Maschine mehrfach so richtig durchgeschüttelt (die Flügel haben den Härtetest aber gut überstanden). Letztlich landeten wir aber sicher und pünktlich in L.A..
Wir waren schon diverse Male in Los Angeles, aber noch nie am Hollywood-Schriftzug! Deshalb war das natürlich unser erstes Ziel, nachdem wir das Auto abgeholt hatten. Direkt hinfahren kann man da nicht, die schönste Aussicht hat man aus einem Wohngebiet heraus. Die Anwohner dort sind natürlich gar nicht begeistert von den vielen Touristen, die kurvigen Sträßchen mit teils nennenswerten Steigungen machen es nicht besser. Nun haben wir das gesehen, und das sollte auch reichen.


Gut nur, dass man anscheinend inzwischen ernsthaft daran arbeitet, das ÖPNV-System zu verbessern. Das Bussystem ist inzwischen hochmodern und überall präsent.

Anschließend fuhren wir noch über den Mulholland Drive nach Santa Barbara. Da es auf dem Weg diverse Baustellen und sehr viel Verkehr gab, war das weniger schön als in anderen Jahren - auch die Aussicht war wegen diesigem Wetter (oder Smog?) etwas eingeschränkt. Nur der Blick auf Hollywood (mit u.a. den Universal Sudios) war recht brauchbar.

Eigentlich wollten wir noch in Malibu und/oder Santa Barbara an den Strand, aber wegen dem vielen Verkehr waren wir dafür fast zu spät - so gingen wir direkt zum vorher ausgesuchten Restaurant (Wahoo's Fish Taco) und aßen bereits um 18 Uhr (immerhin 3 Uhr in der Nacht nach Deutscher Zeit). Anschließend ging es zurück ins Hotel und zu Fuß zum wohl bekanntesten Teil Hollywoods rund um das Chinese Theatre (die Straße mit den Sternen und Hand- und Fußabdrücken).

Einige Impressionen aus den Vorjahren bei Tageslicht:

Auffällig ist, wie viele Menschen hier rumlungern in der Hoffnung, etwas Geld zu verdienen - überall wird man dazu animiert, sich mit verkleideten Menschen fotografieren zu lassen. Natürlich wird dezent darauf hingewiesen, dass man dafür auch eine kleine Gegenleistung erwartet - die Geste (Halsabschneider) passt dazu ja ganz gut... ;-)

Danach ging es recht früh ins Bett, vor 22 Uhr (immerhin 7 Uhr am Morgen nach Deutscher Zeit). Keine Zeit fürs Reisetagebuch!

So, 07.04.2013
Joshua Tree Nationalpark
Wir waren natürlich schon recht früh wach, das erste Mal um 2 Uhr in der Nacht. Als dann um 3:30 Uhr in ein paar Metern Entfernung und direkt vor unserem Fenster ein Polizeieinsatz stattfand (wir wurden mit "Good morning, LAPD" geweckt), standen wir auf und ich konnte das Reisetagebuch fertig machen. Der Polizeieinsatz, der richtig martialisch begann, verlief übrigens im Sand (keine Ahnung, was da ablief). Jetzt, gegen 6 Uhr, werden wir aufbrechen - so bleibt uns mehr Zeit im Joshua Tree Nationalpark!

Wir waren dann bereits um kurz nach acht Uhr in Indio. Die Stadt liegt neben Palm Springs in einem Talkessel, der von hohen Bergen umgeben ist und deutlich unter dem Meeresspiegel liegt. Das erinnert stark an das Death Valley - und auch die Temperaturen sind entsprechend hoch! Während es in Los Angeles "nur ca. 25°C hatte, erreichten wir hier locker die 30°C. Trotzdem ist es hier extrem grün, u.a. hat man unzählige Golfplätze gebaut. Das geht nur, weil sehr viel Wasser in Kanälen vom Colorado River hierher transportiert wird. Das wiederum erinnert an Las Vegas.

Da es nicht sehr weit zur Mexikanischen Grenze ist, ist hier Spanisch in vielen Teilen der Stadt erste Sprache. Wir besuchten wieder einen Mexikanischen Supermarkt, der für uns hier zum "Pflichtprogramm" gehört. Wir sind meist die einzigen Nicht-Mexikaner im Laden. Als wir an der Käsetheke eine Frage hatten, konnte uns die Bedienung nicht helfen (sie sprach kein Englisch). Sie rief einen Kollegen, der immerhin ein paar Brocken Englisch konnte - aber nicht genug, um sich mit uns zu verständigen. Erst der dritte Kollege war dann in der Lage, uns mit der eigentlich nicht wirklich komplizierten Frage zu helfen!
Genau diese Authenzität ist es aber, die uns hier so gefällt. Die Nachos, Tacos usw. werden hier noch selbst produziert, das gesamte Angebot ist an die Bedürfnisse der Mexikanischen Bevölkerung angepasst. Die Obst- und Gemüsetheke ist gigantisch. Alleine der Stand für die Peperoni ist größer als die meisten Gemüsetheken in Deutschen Supermärkten (das Foto zeigt nur eine Seite, die Rückseite sieht genauso aus)!

Wir kauften uns dann für das Mittagessen Nachos und verschiedene frische Dips (Salsa, Guacamole usw.), dazu zwei Mexikanische Käse (einer ganz ähnlich dem jungen Manchego auf den Kanaren, einer so eine Art String Cheese) - perfekte Qualität für einen lächerlich günstigen Preis. So ein Essen mitten im Nationalpark zu verzehren, dafür lässt man die meisten Restaurants links liegen! Der Joshua Tree Nationalpark is bekannt für seine eigentlich recht eintönige Wüstenlandschaft mit unzähligen Jucca-Palmen - und vor Allem für die Blütenpracht im Frühjahr. Die fiel in diesem Jahr wegen dem bislang recht kalten Frühling und der extremen Trockenheit eher überschaubar aus.

Bei den vergangenen Besuchen hatten wir schon mal mehr Glück, manchmal ist der gesamte Boden mit Blüten übersäht. 2005 gelang uns am Baker Dam, ziel einer kurzen Wanderung im Park (und für uns immer "Pflichtprogramm), ein geniales Foto mit herrlichen Spiegelungen im Wasser. In der Ranger-Station hing ein ganz ähnliches Bild - die (nicht ganz unerfahrene) Rangerin sagte aber, das sie so etwas noch nicht gesähen hätte! In diesem Jahr herrschte hier absolute Trockenheit, nicht ein Tropfen Wasser war zu sehen.

Im Kaktusgarten, der eigentlich auch immer zur Liste der zu besuchenden Punkte zählt, war dementsprechend nicht wirklich viel zu sehen (siehe die Bilder oben). Ich hatte allerdings eine etwas unangenehme Begegnung mit einem Endstück, das sich in meiner Hose verfangen hatte. Die Stacheln, die über fiese Widerhaken verfügen, steckten überall - im Schuh (auch in der Kunststoffsohle, in der Hose (die wurde von einigen Nadeln gleich mehrfach durchbohrt) und in der Haut. Im Schuh und der Hose waren die Dornen so fest verhakt, dass meist nur abbrechen funktionierte. In der Haut sah es ähnlich aus - ich rupfte mir bei den Entfernung einiger Dornen diverse Haare aus, aber "die Frisur sitzt"! ;-)
Am frühen Nachmittag ging es dann auf einer Geländestrecke aus dem Park heraus (auf Straßen fährt man mindestens 100 Kilometer in die Stadt, durch das Gelände sind es nur ca. 40 Kilometer - bei über 1300 Metern Höhendifferenz. Wir waren heute nicht die einzigen "Verrückten" - nur gut, dass uns die teils nicht sehr erfahrenen Fahrer (die trotz der deutlich geländegängigeren Fahrzeuge deutlich mehr Zeit brauchten) gleich am Anfang passieren ließen! Bis auf drei, vier etwas kniffligere Stellen ist die Strecke das ideale Trainingsgelände. Man muss nur die richtige Spur und das richtige Tempo finden, dann geht das schon!

Wir waren dann gegen fünf Uhr im Hotel. Nachdem ich mit der Bearbeitung der Bilder fertig war, gingen wir zu unserem "Stamm-Mexikaner" hier. Der ist wirklich authentisch, das Essen nicht mit einer Kette oder so vergleichbar. Ich bestellte ein Essen, das mit zwei Soßen angeboten wird. Ich vergaß, die ausgesuchte Soße (Knoblauch) zu bestellen - gefragt wurde ich auch nicht. Es kam dann die Variante "Diavolo", die ihrem Namen alle Ehre machte! Bei einem anderen Gericht, das nur mit dieser Soße angeboten wird, stand eine sehr eindeutige Warnung - die kann ich inzwischen sehr gut nachvollziehen. Ich kann mir recht sicher sein, dass die Mahlzeit mir nochmals kräftig "einheizen" wird! ;-)

Mo, 08.04.2013
Route 66, Kingman
Wie schon gestern, waren wir sehr früh (21 Uhr) im Bett. Um 3 Uhr (12 Uhr in Deutschland) war ich dann wieder wach und schrieb diese Zeilen. Ab 6 Uhr gibt es Frühstück, danach geht es an die Route 66.
Quer durch den Joshua Tree Nationalpark ging es durch diverse Minengebiete (über teils schwere Geländestrecken) in die Mojave-Wüste. Ursprünglich wollten wir ja die Geländestrecke von gestern in den Park hineinfahren. Nachdem aber im Fernsehen Sturmwarnungen für die gesamte Region gegeben wurden, entschieden wir uns, auf der Straße in den Park hineinzufahren. So waren wir bereits kurz nach 7 Uhr am Beginn der uns bereits bekannten Geländestrecke hinten aus dem Park heraus. Nachdem uns der erfahrene Ranger intensivst auf die Schwierigkeiten der Strecke aufmerksam gemacht hatte (diverse Tote in den vergangenen Monaten und Jahren - er selbst war erst vor kurzer Zeit im Sand hängengeblieben), hatten wir gehörigen Respekt gerade vor der zu Beginn sehr sandigen Strecke. Letztlich war die aber dann deutlich harmloser als gedacht - allerdings fuhren wir ja auch bergab und offensichtlich war sie teilweise gerade neu präpariert worden.

Danach ging es in das Minengebiet, das bereits außerhalb des Nationalparks liegt. Der erfahrene Ranger war dort seit diversen Jahren nicht mehr, nachden ihn ein Minenbesitzer mit dem Schrotgewehr "empfangen" (bzw. vertrieben) hatte. Wie ich gestern von der anderen Rangerin erfahren hatte, hatte ein Fahrer vor wenigen Wochen auf dieser Strecke gleich drei zerstörte Reifen - und musste vier Tage auf Hilfe warten! Ein "Kindergeburtstag" ist das also wahrlich nicht - beim letzten Besuch hatte ich ja auch die "Freude", beim Hummer (der wirklich ein sehr gutes Fahrzeug für schweres Gelände ist) einen Reifenwechsel zu machen. Heute war die Strecke noch einmal in deutlich üblerem Zustand als beim letzten Mal. Weit über zehn Mal musste ich aussteigen, um mur eine geeignete Route auszusuchen.

In den meisten Fällen musste ich auch "Hand anlegen", die schlimmsten Hürden mit selbstgebastelten Steinrampen entschärfen. In zwei Fällen musste ich sogar den (zum Glück recht brüchigen) Stein spalten, um die allerschlimmsten Kanten zu entfernen!

Mit dem Hummer fuhren wir beim letzten Mal noch einen kleinen Abstecher durch ein weiteres, noch abgelegeneres Minengebiet. Mit etwas Glück sieht man dort (wo nur alle paar Tage mal ein Mensch auftaucht) auch schon mal absolut exotische Tiere, z.B. einen Chuckwalla (ein Tier aus der Gattung der Leguane, irgendwo zwischen Gecko und Waran; unseres hatte ca. 40cm Länge)!

In diesem Jahr ließen wir diesen Teil der Strecke aber aus. Die letzten Hürden der "regulären" Strecke waren auch so hoch genug, zumal es mehr und mehr stürmte (was hier mit einem Sandsturm gleichzusetzen ist)! Wir benötigten letztlich ungefähr 6 Stunden für gut 40 Kilometer - und Silkes Nervenkostüm wurde auch so schon von an einigen Stellen durchdrehenden Rädern (mit in den lockeren Boden hineingraben der Reifen) reichlichst strapaziert!
Hinter dem Joshua Tree Nationalpark ist vor Allem eines: Nimandsland! Die Mojave-Wüste ist auf den ersten Blick sehr langweilig, aber wir empfinden gerade die Weite und Leere als durchaus attraktiv. Hier sahen wir auch die Blüten, die wir im Joshua Tree Nationalpark erhofft hatten.

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit mussten wir den geplanten Schlenker über den Lake Havasu (ein Stausee am Colorado River) streichen. Statt dessen ging es direkt zur Route 66, nach Oatman. Dieser Ort, eine ehemalige Goldgräber-Siedlung (mit teilweise sogar noch aktiven Minen), ist bekannt für die hier lebenden Wildesel. Beim letzten Besuch sahen wir nur drei Tiere, die aber mitten im Ort (das Jungtier lief sogar in einen Souvenirshop hinein).

Heute sahen wir eine sehr große Herde in einem kleinen Canyon unterhalb des Ortes. Wir konnten sehr gut das Sozialverhalten beobachten (das Muttertier biss z.B. ein anderes Tier ziemlich heftig, um es vom Jungtier fernzuhalten).

Im Ort dann sahen wir noch ein paar Tiere, zwei davon waren richtig zutraulich - die extra mitgebrachten Karotten sorgten dafür, dass sie im Sinn des Wortes ins Auto hneinnasten! ;-)

Gerade das braune Tier war sehr zutraulich. Einmal musste es etwas niesen, was mir eine kleine "Dusche" bescherte. Kurz darauf kam dann die etwas größere Dusche von oben, ein kräftiger Regenschauer. Der richtige Zeitpunkt, um die letzten Kilometer nach Kingman zu fahren. Ganz so einfach ging das aber nicht. Denn die sich teilweise in richtig üblem Zustand befindende Route 66 wurde kurz hinter dem Ort saniert - einspuriger Verkehr. Da man hier keinen Handy-Empfang hat, muss immer der letzte Fahrer einer Kolonne den "Staffelstab" auf die andere Seite der Baustelle bringen - erst dann darf die andere Seite losfahren. Dumm nur, wenn auf der anderen Seite niemand kommt! Dann muss man maximal 20 Minuten warten - so ging es uns. Danach wurden wir instruiert, wie wir uns beim anstehenden "Blindflug" verhalten sollten - just in dem Moment kam doch noch ein Fahrzeug!


Da wir mit einer Zeitverschiebung gerechnet hatten (die dann wegen Nichtteilnahme Arizonas an der Sommerzeit ausfiel), war das nicht ganz so schlimm - wir kamen sogar noch bei Tageslicht in Kingman an. Dort ist ein Besuch bei Mr. D'Z absolute Pflicht - hausgemachtes Root Beer und sehr gute Burger!

Die ersten beiden Bilder sind schon 6 Jahre alt - man sieht sehr gut, dass die Zeit hier wirklich stehenzubleiben scheint!

Di, 09.04.2013
Grand Canyon Nationalpark, South Rim
Heute standen wir "erst" um 4:30 Uhr auf. Nachdem ich das Reisetagebuch vom Vortag geschrieben hatte, ging es dann kurz nach sechs Uhr los (ohne Frühstück). Da war es hier, auf ca. 1000 Höhenmetern, schon recht kalt (nachdem wir jetzt drei sehr warme Tage hatten). Über die Route 66 ging es - durch überwiegend menschenleeres Gebiet und Indianerreservate - zum Grand Canyon. Da man hier stetig bergauf fährt, wurde es immer kälter - zeitweise näherten wir uns dem Gefrierpunkt (diverse Schilder warnten vor Glatteis)! Die Aussicht im Morgenlicht war aber immer wieder richtig schön.

Trotz einiger Fotostops zwischendurch waren wir bereits gegen acht Uhr in Seligman, wo die Route 66 wieder auf die "Autobahn" stößt. Ein Zwischenstop in Lilo's Cafe (einen genialen Deutsch-Amerikanischen Diner) gehört hier zum Pflichtprogramm! Das Essen ist definitiv kein Frühstück, sondern ein Brunch.

Für den Nachmittag nahmen wir uns dann noch zwei Stücke Kuchen mit, ein Karottenkuchen (wohl DIE Hausspezialität) sowie eine Art Schwarzwälder Kirschtorte. Die Stücke sind recht teuer (über €5), man kann sich schon denken, wie groß die ausfallen!
Anschließend fuhren wir noch etwas durch den Ort, wo teilweise wirklich die Zeit stehengeblieben scheint - ähnlich wie in Kingman, gibt es hier ein Viertel, das eher Museum als Wohngebiet ist.

Es ging nun noch weiter hinauf (das Hotel am Grand Canyon liegt auf gut 2.100 Metern Höhe, der Rand sogar auf 2.200 Metern) - zwischendurch bekamen wir sogar etwas Schnee ab (der auch deutlich liegen blieb). Wir waren dann schon gegen 11 Uhr am Grand Canyon. Da wir bereits einchecken konnten, gönnten wir uns eine kleine Pause (und ich schrieb diese Zeilen) - ich bin überrascht, was für eine tolle Internet-Anbindung es hier mitten in der Pampa gibt (in Los Angeles und Indio war die Anbindung richtig mies)! Nun geht es noch ein paar Stunden in den Nationalpark, u.a. um die Wanderung morgen vorzubereiten.
Wir waren noch ein paar Stunden in Grand Canyon Village (der Ansiedlung direkt im Nationalpark - unser Hotel befindet sich direkt außerhalb des Parks, gut fünf Kilometer vom Canyon entfernt). Zuerst wollten wir etwas essen und Vorräte für die Wanderung morgen kaufen. Wir mussten lernen, dass (wie nicht anders zu erwarten) die Preise hier schon mit sehr deutlichen Aufschlägen versehen sind. Danach waren wir noch - bei teils leichtem Schneefall - am Canyon.

Der Vergleich mit Bildern von vorherigen Besuchen zeigt: Auch hier ist es dieses Jahr deutlich trockener als sonst, das Grün ist deutlich weniger ausgeprägt (obwohl die Jahreszeit vergleichbar war)!



Mi, 10.04.2013
Grand Canyon Nationalpark, South Rim (Wanderung)
Heute - an Silkes Geburtstag - war Wandertag. Nachdem ich das Reisetagebuch vom Vortag geschrieben hatte, ging es um 5:30 Uhr los - bei -6°C. Der Bus brachte uns zum Ausgangspunkt der Wanderung, wo wir pünktlich zum Sonnenaufgang (kurz nach 6 Uhr) waren. Die ersten Schritte auf dem Kaibab Trail machten wir dann im Zwielicht, ehe es dann immer heller wurde - ein ganz toller Verlauf, den man erlebt haben muss!

Auf schier endlos scheinenden Serpentinen ging es dann hinunter ins Tal, ca. 1.000 Höhenmeter auf teils schwer ausgetretenen Stufen (die Strecke ist primär für die Mulis gemacht, die Touristen und Güter hinunter zur Phantom Ranch bringen).

Wir hatten Glück, dass wir die Mulis erst direkt am Abzweig des Tonto Trails trafen - an einer der ganz engen Passagen ist das nicht immer spaßig!

Gerade am Morgen beim Abstieg haben wir extrem viele Vögel gesehen. Neben diversen Raben waren das auch diverse Adler, die ihre Horste teilweise direkt unterhalb des Weges haben (das sieht man leider immer erst von unten). Meist tauchten die in Gruppen von 3-5 Tieren auf, fotografieren konnte man sie kaum (gegen den Fels sind sie wunderbar getarnt). Eines der Tiere habe ich aber immerhin in der Luft erwischt!

Bevor wir auf dem Tonto Trail zum Indian Garden liefen, machten wir noch einen kleinen Abstecher auf dem Kaibab Trail - nur ca. 50 Höhenmeter nach dem Abzweig kann man wunderbar den Fluss und die Phantom Ranch sehen! Sogar zwei Boote haben wir gesehen, fotografieren konnte ich leider nur eines. Eine Rafting-Tour im Grand Canyon, das steht inzwischen ganz oben auf unserer ToDo-Liste!

Bis zu diesem Punkt war alles einfach nur perfekt. Nachdem das Wetter gestern durchwachsen war (mit etwas Schnee), war heute ein Traumwetter mit toller Fernsicht. Es war aber auch nicht wirklich heiß, selbst unten in der Wüste kletterte das Thermometer kaum über 20°C. So war Silke richtig euphorisiert und fragte selbst, ob wir nicht doch die ganz große Runde (hinunter zum Fluß) machen sollten! Wir entschieden uns dann aber doch für die gemütlichere Variante, Silke redete dann von der "bequemen" Tour - es ist immer alles relativ! ;-)
Auf dem Tonto Trail ging es dann fast 10 Kilometer durch die Wüste, der Weg führt doch ganz schön hoch und runter (es liegen mehrere größere Seitenarme des Canyons im Weg). Wo Wasser vorhanden ist, findet man eine überraschend vielseitige Vegetation vor!

Am Indian Garden, der einzigen Stelle unserer Wanderung mit Wasser, machten wir dann eine längere Pause. Silke machte den Fehler, eine Packung Karotten aufzureißen und in ein Seitenfach des Rucksacks zu stecken. Kurze Zeit später kam ein dickes Squirrel (so eine Art Eichhörnchen) und bediente sich an unseren Vorräten! Andere Tiere machten uns mehr Freude. So sahen wir diverse riesige Schmetterlinge (meist schwarz-gelb) mit oft zehn Zentimetern Spannweite!

Bis dahin war ja alles ganz toll, aber nun folgte zwangsläufig der harte Aufstieg - über 1.000 Höhenmeter!

Wir haben das alles letztlich recht gut geschafft, waren deutlich weniger ausgelaugt als bei den vorigen Wanderungen hier. Heute hat einfach alles perfekt gepasst! Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass wir doch die ganz große Tour gemacht haben sollten - so ideale Bedingungen wie heute werden wir wohl nie mehr vorfinden (und der Unterschied der beiden Touren ist letztlich deutlich weniger als zuerst angenommen)!
Wieder einmal hat sich gezeigt: Das ist definitiv die sowohl schönste als auch härteste Wanderung, die wir kennen! Über 1.200 Meter Aufstieg, über 1.300 Meter Abstieg und weit über 25 Kilometer Wanderung in extrem unterschiedlichen Klimazonen (teilweise auf fast 2.200 Meter Höhe, wo die Luft schon recht dünn ist) fordern einem wirklich alles ab!
Nach der wohlverdienten Dusche auf dem Zimmer gingen wir noch zum Buffet in das Hotel vom letzten Besuch - nicht perfekt, aber hier am Ort wohl die beste Möglichkeit, für einen fairen Preis gut zu essen!
Auf dem Zimmer gab es dann noch eine gute Flasche Wein, anschließend schliefen wir - welch Überraschung - so gut wie noch nie in diesem Urlaub!

Do, 11.04.2013
Fahrt über Monument Valley und Valley of the Gods nach Moab (Canyonlands, Arches Nationalpark)
Nachdem wir wieder sehr früh aufgestanden sind, konnten wir - gerade noch - den Sonnenaufgang über dem Grand Canyon genießen. Auf der Fahrt entlang dem South Rim konnten wir den Ausblick im morgendlichen Zwielicht genießen.

Danach ging es auf die über 600 Kilometer lange Fahrt nach Moab (die längste Tagesetappe dieser Reise) - da wir wegen Wechsel der Zeitzone auch noch eine Stunde verloren, war es wichtig, so früh loszukommen.
Bereits nach acht Uhr waren wir in Tuba City, der Hauptstadt des großen Indianerreservats, in dem auch das Monument Valley liegt. Dort machten wir Frühstückspause. Danach fuhren wir weiter zum Monument Valley, das wir uns eigentlich nur von außen ansehen wollten. Früher konnte man bis an den Rand des Tals fahren und musste nur für die Fahrt durch die Buttes Eintritt bezahlen. Nun wird der Eintritt bereits früher erhoben ($5 pro Person) - wenn wir schon bezahlten, fuhren wir natürlich auch die Rundstrecke. Obwohl die Lichtverhältnisse nicht perfekt waren, gelangen doch einige ganz annehmbare Aufnahmen.

Das Monument Valley ist von allen Hauptattraktionen im Südwesten der USA wohl die mit den wenigsten Möglichkeiten (es gibt eigentlich nur die eine Rundtour, wenn man nicht reiten will). Gleichzeitig ist es hier aber auch besonders spirituell - man kann sich sehr gut vorstellen, warum die Buttes für die Indianer heilig sind! Das Valley of the Gods nicht weit davon entfernt (bei Mexican Hat) bietet ähnliche Aussichten - ohne Eintritt.
Die Fahrt durch das Gebiet (auf einer nicht asphaltierten Straße) ist recht locker, auch mit normalen Autos machbar. Unser Auto hatte richtig Spaß an der Strecke - die Luftsprünge und die vernehmbaren Geräusche, die es von sich gab, habe ich jedenfalls so interpretiert. Das könnte man aber auch anders sehen - spätestens als die Schürze vorne wegflog, musste ich auch andere Meinungen zulassen ;-)
Ich konnte die Schürze (die man auf dem letzten kleinen Bild erkennt, sie hatte sich glücklicherweise hinten im Reserverad verfangen) dann später mit etwas Improvisationsgeschick wieder montieren, die Schäden fallen nur noch bei sehr genauem hinsehen auf! ;-)

Wir machten vor dem Valley of the Gods noch den Abstecher zum Muley Point, der hoch über dem San Juan River herrliche Ausblicke bietet - der ideale Platz für ein Picknick. Leider konnten wir heute nicht auf den Sonnenuntergang warten (den hatten wir ein paar Jahre zurück hier erlebt). Die Straße hinauf ist recht interessant, eine nicht asphaltierte Bergstraße (die man aus vielen Filmen kennt). Erlaubt sind 15 Meilen pro Stunde (25km/h), machbar sind locker 50 Meilen (sowohl hinauf als auch hinunter)! ;-)

Danach ging es durch die Berge in Richtung Moab. Zum Glück spielte das Wetter mit, Schnee sahen wir nur auf den Bergen im Hintergrund!

In Moab ging es dann nach dem Check-In und einer Ruhepause (die Wanderung gester war doch noch deutlich zu spüren) in unser Stamm-Restaurant hier - Miguel's Baja Grill. Dieser Mexikaner bietet neben sehr leckerem Essen auch noch geniale Margerithas an. Das war der Grund, in diesem Jahr ein (deutlich teureres) Hotel im Ort zu nehmen - in den letzten Jahren hatten wir Hotels näher am Park, von denen man ca. 3 Kilometer an der vielbefahrenen Straße entlang in den Ort (und zurück) laufen musste. Da eine Margeritha hier definitiv nicht genug ist, musste dieses Mal ein Hotel in angenehmerer Entfernung her!
Leichtsinnigerweise bestellten wir nicht nur den M.O.A.B. (Mother Of All Burritos), sondern auch noch eine Vorspeise (Quesiladas). Dazu die eh obligatorischen Nachos, wir waren bis zum Anschlag gesättigt! Die "kleinen" angebratenen Jalapeños gibt es übrigens zu allen Speisen, die haben wir (vor allem Silke) bis zum letzten Rest verdrückt (trotz deutlicher Restschärfe)!


Fr, 12.04.2013
Canyonlands, Needles
In diesem etwas abgelegeneren Teil der Canyonlands gibt es ein paar schöne Wanderungen sowie teils extrem schwere Geländestrecken. Eigentlich wollte ich hier ja wieder die Geländestrecke zum Colorado River Overlook fahren, aber mit diesem Fahrzeug wäre das ein zu großes Risiko gewesen. So versuchten wir eine uns bisher unbekannte Wanderung, die der Ranger uns empfohlen hatte. Die war tatsächlich toll, schaffte es auf Anhieb auf einen Spitzenplatz in unserem persönlichen Ranking!
Man läuft durch teils extrem bizarres Gelände direkt zu den Needles. Die sehen von weitem recht schlank und klein aus. Aus der Nähe sieht man, dass das riesige Säulen sind!

Auf dem Weg muss man jede Menge ganz enger Passagen durchqueren. Da ist man gut beraten, strenge Diät zu halten - und nicht allzuviel Gepäck dabeizuhaben!

Die Strecke ist immer wieder recht steil, man muss einige Kletterpassagen überwinden. Das geht kräftig in die Beine, wir merkten deutlich, dass wir zwei Tage zuvor eine harte Wanderung hatten! Ein guter Gleichgewichtssinn kann hier auch nicht schaden.

Auf unserem Weg sahen wir auch einige Tiere, u.a. Hasen und jede Menge Geckos. Die sind hier besonders schön, recht groß und wenig scheu. Wir konnten sie wunderbar beim jagen beobachten: Aus einem Busch flogen hunderte von frisch geschlüpften Fliegen (ungefähr in der Größe fliegender Ameisen). Die waren leichte Beute für die Geckos, die sich kräftig die Bäuche vollschlugen!

Eigentlich wollten wir noch zu einem Aussichtspunkt fahren, aber die Wanderung dauerte (auch wegen der vielen Fotostopps) deutlich länger als gedacht. Also fuhren wir direkt zurück zum Hotel. Am Abend gingen wir dann in eine lokale Hausbrauerei, die brauchbares Bier und Essen bietet - direkt gegenüber unserem Hotel!

Sa, 13.04.2013
Canyonlands, Islands in the Sky (Jeeptour)
Heute stand die über 150 Kilometer lange Jeeptour am White Rim an. Die ist normalerweise auf 3 Tage ausgelegt, ich fahre sie immer an einem Tag (Start deutlich vor Sonnenaufgang). Unterwegs gibt es nichts - nur ein paar Campingplätze, natürlich ohne Infrastruktur. Die Anfahrt bei Nacht ist Pflichtprogramm, wir waren just zum Sonnenaufgang im Park - und hatten zwei Stunden mit dem perfekten Licht! Das allein war schon all die Anstrengungen wert.

Zu Beginn ging es von der Hochebene hinunter an den Green River, auf einer eher einfach zu fahrenden ungeteerten Bergstraße. Dann ging es längere Zeit am Green River entlang, einem wichtigen Nebenfluß des Colorado (mit beinahe genauso viel Wasser).

Unten am Fluss war es extrem sandig, am Berg extrem eng - zum Einstieg gab es gleich einige der Hauptschwierigkeiten. Dafür hatten wir aber wie gesagt teilweise perfektes Licht: Man musste sich schon extrem zusammenreißen, um auf den Weg und nicht auf die Umgebung zu achten.

Nachdem wir das Plateau oberhalb des Flusses erreicht hatten, änderte sich das Szenario total: Es gab kaum noch Gefälle, dafür sehr viele Passagen auf nacktem Fels. Oft ging es direkt an der Kante entlang, da war an vielen Stellen kein Meter Platz bis zur Kante! Das bot natürlich immer wieder spektakuläre Ausblicke.

Lange Zeit hatten wir den Weg für uns alleine. Nachdem ich zwei Fahrzeuge überholt hatte, fuhren wir an diversen Campern vorbei, die gerade frühstückten oder sich für die Abfahrt bereit machten. Erst später, so gegen neun Uhr, kamen uns immer mehr Verkehrsteilnehmer entgegen. Meist waren das Gruppen von Mountainbikern mit einem oder zwei Begleitfahrzeugen, dazu ganz wenige Camper und zwei Motorräder.

Wie immer, zog sich die Strecke dann etwas hin - besondere Schwierigkeiten gibt es hier keine, die Entfernungen sind enorm. Wir erreichten den Colorado, zwischendurch verabschiedete sich die Schürze am Auto wieder (die Schwierigkeit einer Geländestrecke ist immer in erster Linie vom Tempo definiert - am Abend war schon wieder basteln angesagt).
Am frühen Nachmittag erreichten wir dann ein weiteres Highlight, den Musselman Arch. Das ist eigentlich kein Arch, sondern eine Bridge (Brücke) - und man kann darüberlaufen (wenn man sich traut)! Das ist nicht ganz ohne, da das Teil nur einen guten Meter dick und unter zwei Metern breit ist - und immer dann, wenn wir hier auftauchen, fiese Sturmböen wehen! Letztlich habe ich die Runde mehrfach gemacht, alles ist gefilmt und per Foto dokumentiert (rechtes Foto)! Silke war auch kurz davor, hat es dann aber doch sein lassen...

Kurz nach dem Musselman Arch geht es dann auf einer wohl wieder recht bequemen Bergstrecke hinauf zu den asphaltierten Straßen auf dem oberen Rim (wir trafen unten auch ein normales Auto). Wir fuhren aber wie immer über die Potash Road hinunter nach Moab. Die bietet noch einmal einige Kilometer richtig schweres Gelände, ehe man unten am Colorado angekommen ist. Dabei fährt man an einem wunderschönen Aussichtspunkt vorbei, dem Dead Horse Point. Der ist durch einen Film recht berühmt worden, Thelma&Louise von Ridley Scott - hier haben die beiden Frauen ihren spektakulären Abgang inszeniert!
Details zum Film


Wir waren dann recht früh zurück im Ort. Zuallererst musste ich mich um das Auto kümmern - Spurenbeseitigung! Das bedeutet Intensiv-Wäsche, Schürze wieder anmontieren usw.. Wenn dann wieder etwas Staub auf dem Fahrzeug ist, sollten die nicht mehr zu übersehenden Zeichen der Nutzung unerkannt bleiben! ;-)
Am Abend wollten wir wieder zu unserem "Stamm-Mexikaner": Als wir aber annähernd eine Stunde warten sollten, gingen wir dann doch wieder in die Hausbrauerei. Man sollte bei derartigen Restaurants nicht allzu viel Werbung machen!

So, 14.04.2013
Arches Nationalpark
Eigentlich wollten wir wieder die Wanderung auf dem Primitive Trail (gut 10 Kilometer durch die Wüste) machen - man kommt einigen der schönsten Arches ganz nah (die Bilder sind vom letzten Besuch, weil wir diese Arches in diesem Jahr ausgelassen haben).

Wir haben uns dann aber doch umentschieden und die Wanderung zu den Fisher Towers gemacht. Die ist zwar etwas kürzer (6km), hat dafür aber deutlich Höhenmeter. Es geht immer entlang an bizarren Felsformationen, die je nach Sonnenstand immer wieder neue Farben zeigen.

Oben angekommen, hat man einen ganz tollen Blick über das Tal, in dem der Colorado hier fließt. Es gilt aber ganz klar: Hier ist der Weg das Ziel!

Die Wanderung ist wirklich ganz toll und extrem abwechslungsreich. Teilweise artet das zu einer richtigen Kletterei aus, so macht wandern Spaß! Schwindelfreiheit ist von Vorteil...

Von wegen Schwindelfreiheit: Was sollen diese Herren dazu sagen? Die turnten auf einer der höchsten Spitzen herum, obwohl da gerade fiese Sturmböen aufkamen!

Nach dieser Wanderung mussten wir zurück in den Ort fahren, da wir unser Essen im Hotel-Kühlschrank vergessen hatten. Danach ging es in den Arches-Nationalpark. Dort fuhren wir zwei Spots an, die wir bisher noch nicht kannten.
Zuerst ging es zum Delicate Arch, dem wohl meistfotografierten Arch hier im Park. Er liegt ganz exponiert auf einer versteinerten Sanddüne.

Danach fuhren wir zu den Windows - zwei direkt benachbarte Arches, in deren Umgebung es noch weitere Arches gibt.

Einer der benachbarten Arches ist der Double Arch, der drittgrößte Steinbogen hier im Park. Wenn man von der richtigen Stelle genau hinsieht, kann man feststellen, dass der vordere Bogen bald wieder abbrechen wird - unten gibt es schon eine Lücke (letztes Bild)!

Direkt vom Park ging es dann noch einmal zu "unserem" Mexikaner. Ich nahm das Wochenangebot, das als "spicy" bezeichnet wurde. Die ganz fiesen, dunkelroten getrockneten Jalapeños waren hier ein wichtiger und jederzeit sichtbarer Hauptbestandteil des Essens. Natürlich gab es auch wieder die gebratene Jalapeño als Beilage, die ich natürlich nicht liegen lassen konnte. Beim letzten Besuch hatte ich schon nach dem normalen Essen am Tag danach deutliche Auswirkungen gespürt, jetzt bin ich mal gespannt! ;-)

Wir waren jetzt vier Tage in Moab, das Wetter spielte wie am Grand Canyon perfekt mit. Wenn man sieht, was in anderen Teilen der USA passiert, kann man das gar nicht hoch genug einschätzen: Im Norden Utahs und anderen Teilen der USA schneit es heftig, im Süden wüten die Tornados! Und wir haben nur ein Problem - drohenden Sonnenbrand!

Mo, 15.04.2013
Fahrt zum Capitol Reef Nationalpark
Heute ließen wir es ganz geruhsam angehen. Wir frühstückten im Hotel und verließen es erst um 7:30 Uhr - da recht schlechtes Wetter angesagt war, waren die geplanten Geländestrecken keine Option mehr, so dass wir mehr Zeit als gedacht hatten. Wir fuhren zuerst zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Colorado, den wir bisher nicht kannten (Needles Overlook). Von dem aus sieht man neben dem Fluss auch sehr schön die Needles sowie die Canyonlands (wenn das Wetter mitspielt). Wir konnten das alles nur erahnen, denn es hatte recht deutlich zu schneien angefangen. So konnten wir nur die schöne Landschaft genießen - genau wie die vielen Kühe, die hier (wo kaum ein Mensch hinkommt) ideale Bedingungen vorfinden. Da gerade extrem viele Kälber geboren wurden, ist das natürlich besonders hübsch!

In Blanding, kurz vor der Abzweigung in Richtung Natural Bridges, besuchten wir ein kleines Museum. Der Ort, der erst im späten 18. Jahrhundert besiedelt wurde, war zu Beginn nur über einen halsbrecherischen Weg erreichbar. Man sieht alte Fotos des Abstiegs zum Colorado River (Hole in the Rock) und Bilder davon, wie die Planwagen früher durch diese Passage fuhren - und wir plienzen rum wegen etwas schwierigerer Geländestrecken...

An den Natural Bridges vorbei ging es zum Anfang des Lake Powell (die Natural Bridges ließen wir in diesem Jahr wegen Zeitmangel aus). Eigentlich wollten wir ja wieder mit der Fähre fahren, die ist aber im Winter außer Betrieb - so nahmen wir die Brücke dort, wo früher der Stausee seinen Anfang (bzw. sein Ende) hatte. Hier gibt es die einzige Möglichkeit der Überquerung (per Fähre), die ist allerdings zu dieser Jahreszeit noch nicht in Betrieb. So probierten wir eine uns noch nicht bekannte Strecke weiter oben am Fluss aus, wo es wohl eine weitere Brücke über den Colorado gibt.

Vom See ist aber weit und breit nichts mehr zu sehen - "dank" Wassermangel ist der kilometerweit entfernt! Das Schild bekommt so eine völlig neue Bedeutung...

Eigentlich wollten wir ja auf einer Geländestrecke durch den Capitol Reef Nationalpark fahren und dabei noch einige Aussichtspunkte mitnehmen. Beim heute wirklich wechselhaften Wetter mit viel Schnee und Regen hätte das aber keinen Sinn gemacht. So fuhren wir auf der Straße weiter, die an einem Restaurant vorbeiführt, das wir schon vor 16 Jahren besucht hatten. Es liegt im Wayne County, das nur gut 2000 Einwohner hat und damit das dünstbesiedelte Gebiet in den USA ist. Dementsprechend gibt in dieser Ansiedlung nicht allzu viel, neben der bizarren Mondlandschaft nur ganz wenige Häuser (einige davon Ruinen) und ein Hotel. Das Restaurant war in den letzten Jahren nur noch sporadisch geöffnet, die Betreiberin war wohl schon recht alt. Heute hatten wir Glück, die Tochter (die wir damals als kleines Mädchen gesehen hatten) hat es gerade gemeinsam mit ihrem Verlobten übernommen. Das Essen ist nicht mehr vergleichbar mit damals, aber das Flair ist geblieben - die Zeit scheint vor 50 Jahren stehengeblieben zu sein! Das Bild von außen stammt von einer früheren Reise (wg. schlechtem Wetter), es hat sich aber seither überhaupt nichts geändert.
Vor zwei Jahren war das Restaurant sogar Namensgeber und Location für einen Film von Trent Harris, Luna Mesa (zu sehen bei 0:45 des Trailers und auf dem fünften Bild) - der das Restaurant nach Mexiko umsiedelte!

Danach fuhren wir in den Capitol Reef Nationalpark, wo wir auf dem "Scenic Drive" zwischendurch sogar noch etwas Sonne abbekamen.

Im Hotel wurde uns ein Restaurant im Ort wärmstens empfohlen, das gerade den Besitzer gewechselt hat. So gingen nicht zu unserem "Stammrestaurant" hier, sondern zum empfohlenen "Red Cliffs Restaurant". Das bietet wirklich sehr gute Burger zu einem fairen Preis, dazu gutes Bier von kleinen Brauereien in Utah (die wir schon kennen). Alles ist frisch zubereitet, dazu gibt es leckere Salate - eine sehr gute Alternative zu unserem Lieblingsrestaurant hier!

Weiter mit Teil 2 - Glen Canyon (Lake Powell) bis San Francisco



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